Planung ist das beste Fundament
Kühl- und Tiefkühlräume werden vorzugsweise im Gewerbebereich bzw. im Industriebereich benötigt. Hierbei kommt es vor allem auf die richtige Bauweise an, um den Energiebedarf optimal auszunutzen. In der Bauweise unterscheidet man zwischen 2 verschiedenen Varianten. Die eine ist die konventionelle Bauweise und die andere ist die Paneelbauweise.
Vorteile und Nachteile im direktem Vergleich:
|
konventionelle Bauweise |
Paneelbauweise |
Baukosten |
hoch |
niedrig |
Dämmwert |
WLG 030 (gut) |
WLG 025 (sehr gut) |
Bauzeit |
hoch |
niedrig |
Robustheit |
gut |
schlecht |
Reparatur |
leicht |
schwer |
Pflege |
leicht |
schwer |
Hygiene |
gut |
sehr gut |
als Fassade nutzbar |
nein |
ja |
Die konventionelle Bauweise ist aufgrund der hohen Baukosten und der hohen Bauzeit vom "aussterben bedroht". Die Paneelbauweise hat hier klare Vorteile.
Die richtige Entscheidung treffen:
Die richtige Wahl für die Bauweise zu treffen, ist unter Umständen nicht einfach. Hierbei ist die Entscheidung, ob konventionell oder Paneelbauweise, noch relativ einfach. Schwieriger ist die Entscheidung meist bei größeren Baumaßnahmen. Hier wird in der Regel die Entscheidung auf die Paneelbauweise fallen. Nun steht die Frage im Raum, ob die Kühl- bzw. Tiefkühlhausdämmung gleichzeitig als Fassade zu nutzen sein kann. Dies ist unter Berücksichtigung einiger Faktoren sicherlich möglich, jedoch nicht sehr empfehlenswert. Aus Kosten- bzw. Platzgründen macht es sicherlich, Sinn die Dämmung gleichzeitig als Außendämmung zu nutzen. Sollte man sich für diese Variante entscheiden, ist eine gut durchdachte Planung und das Zusammenspiel der einzelnen Gewerke extrem wichtig, denn Folgeschäden durch Tauwasserausfall können schnell das Bauwerk zerstören. Die Sanierungskosten übersteigen die gesparten Baukosten um ein vielfaches, sofern es überhaupt möglich ist, die baulichen Fehler zu korrigieren. Besser ist es, die sicherste Variante zu wählen.
Die sicherste und energieeffizienteste Wahl ist ein innenliegender Kühl-bzw. Tiefkühlraum mit einer separaten Wetterschutzverkleidung (ein einfaches Trapezblech reicht im Fassadenbereich aus).
Auf die Dampfdiffusionssperre kommt es an:
Das allerwichtigste Kriterium ist die Dampfdiffusionssperre. Diese muss umlaufend auf der Außenseite (Warmseite) durchgehend vom Boden bis zur Decke und um die Wände geschlossen sein. Hierbei ist die größte Herausforderung das Abdichten von Durchbrüchen wie Rohrleitungen und Kabel. Diese dürfen nicht im Bündel durch Wände oder Decken geführt werden, da es nahezu unmöglich ist, gebündelte Rohrleitungen und Kabel dampfdiffusionsdicht anzuschließen. Aus diesem Grund sollten Kabel und Rohrleitungen immer einzeln mit genug Platz durch die Dämmung führen. Türen, Tore und Luken müssen ebenfalls dampfdiffusionsdicht angeschlossen werden.
Eine nicht funktionsfähige Dampfdiffusionssperre führt zu Tauwasserausfall und schädigt somit die Dämmung bzw. das Bauwerk. Eine durchfeuchtete Dämmung ist nahezu nutzlos und verursacht höhere Energiekosten. Eine durchnässte Dämmung führt unter Umständen aufgrund des deutlich höheren Gewichts auch zu statischen Problemen, da diese Belastungen in der Baustatik nicht berücksichtigt sind. Hinzu kommt das Sicherheitsrisiko durch z.B. herabfallende Eiszapfen oder gar der Zusammenfall des Raumes aufgrund des höheren Gewichtes. Beispiel: Ein trockenes PU-Sandwichelement wiegt bei einer Stärke von 200 mm ca. 18,5 Kg/m² (je nach Blechstärke). Sollte dieses Element nur mit 10% Tauwasser gefüllt sein, erhöht sich das Eigengewicht auf ca. 38,5 Kg/m², dies macht mehr als das doppelte aus.
Fazit: Ohne funktionierende Dampfdiffusionssperre ist ein Kühl- oder Tiefkühlraum nicht wirtschaftlich und kann unter Umständen sogar gefährlich werden.
Die richtige Bauweise:
Beim Errichten von Kühl- und Tiefkühlräumen ist es wichtig, dass man bei der Montage an alle Stellen (vor allem auf der Warmseite) herankommt. Aus diesem Grund sollte man ausreichend Platz an der Außenseite lassen. Vermeiden Sie unnötige Vorsprünge und Ecken. Jede Eckausbildung ist ein potentieller Gefahrenbereich für die Dämmung. Eckausbildungen sind so auszuführen, dass die Fuge so lang wie möglich ist, jedoch ist zu berücksichtigen, dass diese auch noch mit Dämmstoff ausgefüllt werden muss. Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass Wärmebrücken vermieden werden. Bei sämtlichen Fugenausbildungen ist darauf zu achten, dass hier Dämmstoff an Dämmstoff stößt und keine Deckschicht wie z.B. Metalloberflächen vom Kalt- in den Warmbereich führen.
Eine gute Belüftung der Warmseite ist ebenfalls notwendig, da eine Dämmung den Wärmedurchgang nicht verhindert, sondern nur bremst. Daher würde es ohne Belüftung früher oder später zu Tauwasserausfall auf der Aussenseite kommen.
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